Es sind Nutzfahrzeuge aufgetaucht, die sich wie Blöcke frei verwandeln lassen und damit ein Zeichen für eine Ausweitung des Potenzials des Transportmarktes sind.
Es sind Nutzfahrzeuge aufgetaucht, die sich wie Blöcke frei verwandeln lassen und das Potenzial des Transportmarktes erweitern. Nutzfahrzeuge entwickeln sich tendenziell schneller weiter als Personenkraftwagen. Nutzfahrzeuge nutzen aktiv modernste Funktionen und verändern so die Transportlandschaft. Zu diesen hochmodernen Funktionen gehören autonomes Fahren, Wasserstoffantriebe und Platooning. Vor allem in jüngster Zeit sind speziell gebaute Fahrzeuge (englisch: purpose-built-Fahrzeug; Abkürzung: PBV) aufgetaucht. Dies ist der Übergang zu zukünftigen Mobilitätsplattformen.

PBVs sind maßgeschneiderte Transportmittel, die für bestimmte Zwecke entwickelt und hergestellt werden und über allgemeine Konzepte wie Altersgruppen oder Lebensstile hinausgehen. Derzeit konzentrieren sich Nutzfahrzeughersteller auf PBVs, um einen effizienteren Transport zu ermöglichen. So haben sich beispielsweise die Renault Group und die Volvo Group zusammengeschlossen, um Flexis SAS zu gründen und modulare Elektrotransporter und Kompakt-Lkw auf den Markt zu bringen.

Flexis SAS wurde von der Renault Group, der Volvo Group und Europas größtem Logistikunternehmen CMA CGM gegründet. Jedes Unternehmen hält Anteile von 45 %, 45 % bzw. 10 %. Renault und Volvo planen, innerhalb von drei Jahren fast 6 Milliarden Euro zu investieren (jedes Unternehmen investiert fast 3 Milliarden Euro). Darüber hinaus plant CMA CGM, bis 2026 über den Energiefonds PULSE bis zu 1,2 Milliarden Euro zu investieren.
Flexis SAS mit Sitz in Frankreich plant, 2026 einen Elektrotransporter vorzustellen. Konkrete Details zu diesem Transportermodell wurden noch nicht bekannt gegeben. Laut jüngsten Unternehmenspräsentationen soll das erste von diesem Konsortium vorgestellte Modell jedoch ein Elektrotransporter auf Basis der LCV-Plattform skateboard sein, einer Art PBV. Die von ihnen produzierten Elektrotransporter werden eine 800-V-Batteriearchitektur haben und mit zwei Batterietypen ausgestattet sein.

Lucas di Meo, CEO der Renault Group, erklärte: „Flexis wird Innovationen in der städtischen Logistik vorantreiben und ein neues Architekturkonzept auf der Grundlage von elektrischen Skate-Plattformen entwickeln.“ Er fügte hinzu: „Es wird der erste Elektrotransporter sein, der auf eine neue Art und Weise hergestellt wird, indem die SDV-Architektur (Software Defined Vehicle; Englisch: Software Defined Vehicle) angewendet wird.“

Die Hyundai Motor Group beschleunigt auch ihre PBV-Entwicklung. Vor kurzem hat Hyundai Motor die Elektroplattform ST1 vorgestellt. ST1 ist eine neue Mobilitätstechnologie, die skalierbare Hardware auf Chassis- und Fahrerhausbasis mit Softwaretechnologie kombiniert.
Hyundai hat beim Automodell ST1 chassis-cab die Technologie „Plug & Play“ angewendet, die einen einfachen Anschluss von Strom und Kommunikationsdaten für Spezialgeräte im Auto ermöglicht.

Beim Automodell ST1 chassis-cab verbindet die Technologie „Plug & Play“ die Stromversorgung und kommuniziert Daten von spezieller Fahrzeugausrüstung über interne und externe Fahrzeuganschlüsse. Darüber hinaus können Benutzer mit dieser Technologie das Autodesign je nach Verwendungszweck ändern und so verschiedene spezielle Automodelle erstellen. Beispielsweise können Benutzer auf der Grundlage der Plattform ST1 chassis-cab einen Kühlwagen oder ein Wohnmobil für Outdoor-Aktivitäten bauen (Sie müssen nur diese eine Plattform verwenden).
Darüber hinaus hat Hyundai Motor die „Data Open API“ angewendet, die eine freie Datenkommunikation ermöglicht. API steht für Application Programming Interface (Application Programming Interface). Mit dieser Technologie können standardisierte Fahrzeugdaten mit externen Parteien geteilt werden, was die einfache Entwicklung zugehöriger Anwendungen ermöglicht.

Auf der CES 2024 präsentierte Kia die PBV-Modelle PV1, PV5, PV7 und weitere Mitglieder der PV-Familie und präsentierte damit ein neues Mobilitätskonzept. Diese Präsentation steht im Einklang mit dem „Plan S“, einer langfristigen Strategie mit Schwerpunkt auf Elektrifizierung, die Kia 2020 angekündigt hat.
Insbesondere das zentrale Automodell der PV-Familie von Kia, der PV5, nutzt die auf dem Fahrgestell-Fahrerhaus basierende „Easy Swap“-Technologie und weist verschiedene Erweiterungsmöglichkeiten auf. Easy Swap ermöglicht den Austausch des gesamten Heckmoduls mit Ausnahme des Fahrerplatzes. Wenn beispielsweise Fracht geladen werden muss, kann das Frachtmodul installiert werden, während es in Fällen, in denen Personen transportiert werden müssen, durch das People-Mover-Modul ersetzt werden kann. Mit dieser Technologie können Fahrer ein Automodell auf mehrere Arten nutzen.

Wir sehen, dass die Nutzfahrzeugbranche durch neue Mobilitätsplattformen einen Paradigmenwechsel anstrebt. Die Marktaussichten sind positiv, denn neue Technologien für die Nutzfahrzeugmobilität werden die Transportumgebung verbessern und die Effizienz steigern. Die Einführung neuer Nutzfahrzeuge wird eine wirksame Antwort auf eine breite Palette von Frachtanforderungen sein, von groß bis klein.